Am 20. Oktober 2025 kam es (mal wieder) zu einem massiven Ausfall mehrerer Cloud-Dienste, die auf der Infrastruktur von Amazon Web Services (AWS) basieren. Betroffen waren unter anderem zentrale Tools wie monday.com, Asana, Atlassian-Produkte (Jira, Confluence), Slack und Canva, aber auch Perplexity oder Amazon.com selbst. Für viele Unternehmen bedeutete dies: Kein Zugriff auf Projektmanagement, Kommunikation oder Design-Tools – und damit ein plötzlicher Stillstand der täglichen Arbeit.
Doch was bedeutet dieser Vorfall für die IT-Strategie von Unternehmen? Und warum lohnt es sich, über On-Premise-Lösungen oder zumindest hybride Ansätze nachzudenken?
Warum Cloud-Ausfälle so kritisch sind
Cloud-Dienste bieten Skalierbarkeit, Flexibilität und oft auch Kostenvorteile. Doch wenn die Cloud ausfällt, steht alles still – und das ohne Vorwarnung. Die aktuelle Störung bei AWS zeigt: Selbst die größten Anbieter sind nicht unfehlbar. Die Folgen für Unternehmen:
- Produktivitätsverlust: Teams können nicht auf zentrale Tools zugreifen.
- Kundenkommunikation bricht ab: Support, Vertrieb und Service sind betroffen.
- Datenverfügbarkeit: Kritische Informationen sind plötzlich nicht mehr erreichbar.
On-Premise: Kontrolle und Unabhängigkeit
On-Premise-Lösungen – also Software, die lokal auf eigenen Servern betrieben wird – bieten hier entscheidende Vorteile:
- Keine Abhängigkeit von Drittanbietern: Die Infrastruktur liegt im eigenen Rechenzentrum, Störungen bei Cloud-Anbietern betreffen das Unternehmen nicht.
- Datenhoheit: Sensible Daten bleiben im eigenen Einflussbereich, was Compliance und Datenschutz erleichtert.
- Planbare Performance: Die Leistung hängt nicht von externen Faktoren wie Internetverbindung oder Cloud-Auslastung ab.
Allerdings erfordert On-Premise auch Investitionen in Hardware, Wartung und IT-Personal. Nicht jedes Unternehmen kann oder will diesen Aufwand betreiben.
Hybrid: Das Beste aus beiden Welten
Für viele Unternehmen ist ein hybrider Ansatz die optimale Lösung:
- Kritische Anwendungen On-Premise: Kernprozesse wie ERP oder Datenbanken laufen lokal, um Ausfallrisiken zu minimieren.
- Cloud für Flexibilität: Tools für Kollaboration, Skalierung oder globale Teams nutzen die Cloud – aber mit klaren Notfallplänen.
- Redundanz: Wichtige Daten und Dienste werden parallel lokal und in der Cloud vorgehalten, um Ausfälle abzufedern.
Fazit: Diversifizierung ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit
Der aktuelle AWS-Ausfall ist eine deutliche Erinnerung: Wer seine gesamte IT-Infrastruktur in die Hände eines einzigen Anbieters legt, setzt sich einem erheblichen Risiko aus. On-Premise-Lösungen und hybride Modelle bieten hier mehr Stabilität und Kontrolle – ohne die Vorteile der Cloud komplett aufzugeben.
Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie Unternehmen ihre IT-Architektur diversifizieren. Denn am Ende zählt: Wer auf nur ein Pferd setzt, riskiert, plötzlich nicht mehr weiterzukommen.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Setzen Sie auf Cloud, On-Premise oder eine Mischung? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren!