Die Digitalisierung bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) immense Chancen – doch sie bringt auch Risiken mit sich. Trotz einer stabilen Bedrohungslage bleibt laut aktueller Lage der IT-Sicherheit des BSI die Gefährdungslage für KMU in Deutschland angespannt. Warum? Weil viele Unternehmen Angreifern nach wie vor leichtes Spiel bieten.
Die Realität: KMU als Hauptziel von Cyberangriffen
In Deutschland gibt es 3,1 Millionen KMU – das sind 99,4 % aller Wirtschaftsunternehmen. Besonders betroffen sind Kleinstbetriebe (unter 10 Beschäftigte) und kleine Unternehmen (unter 50 Beschäftigte). Sie verfügen oft nicht über das nötige IT-Personal, um ihre Systeme abzusichern. Die Entscheidung, IT-Sicherheit selbst zu stemmen („Make“), statt auf externe Dienstleister zu setzen („Buy“), ist zwar verständlich, aber riskant.
Warum die Gefährdungslage hoch bleibt
- Täglich 119 neue Schwachstellen weltweit – viele KMU setzen Updates und Angriffsflächenmanagement nicht konsequent um.
- Ransomware-Angriffe bleiben ein großes Problem, obwohl die Bedrohungslage stabil ist.
- Fehlendes Risikobewusstsein: Viele KMU kennen weder die aktuelle Cyberbedrohungslage noch ihr eigenes Risikoprofil.
- Kostenlose Präventionsmaßnahmen werden oft ignoriert – obwohl sie einfach umsetzbar wären.
Die Herausforderungen: Personal, Budget, Know-how
- Fachkräftemangel: KMU können im „War for Talent“ nicht mit Großunternehmen mithalten – Gehälter und Attraktivität als Arbeitgeber sind oft zu niedrig.
- Dienstleister-Problem: In ländlichen Regionen fehlen qualifizierte IT-Sicherheitsanbieter, oder deren Leistungen passen nicht zur Unternehmensgröße.
- Standardwerke wie ISO 27001 oder BSI-Grundschutz sind für viele KMU zu komplex – sie brauchen praktische, leicht umsetzbare Lösungen.
Lösungsansätze: Was KMU jetzt tun können
- CyberRisikoCheck des BSI nutzen – ein kostenloses Tool, um Schwachstellen zu identifizieren.
- Externe IT-Sicherheitsdienstleister gezielt auswählen, die auf KMU spezialisiert sind.
- Grundlegende Maßnahmen wie regelmäßige Updates, Backups und Schulungen umsetzen – oft ohne hohe Kosten.
- Sensibilisierung der Mitarbeiter – viele Angriffe beginnen mit Phishing oder Social Engineering.
Fazit: Handlungsbedarf statt Resignation
Die Gefährdungslage bleibt nicht wegen neuer Bedrohungen hoch, sondern wegen mangelnder Gegenmaßnahmen. KMU müssen nicht alles selbst lösen – aber sie müssen jetzt handeln. Wer heute in IT-Sicherheit investiert, spart morgen teure Schäden.
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Haben Sie bereits Maßnahmen umgesetzt oder suchen Sie noch nach Lösungen? Wir stehen zu Ihrer Verfügung!